Die letzten Begegnungen mit Hugo und Hugine

 

Am 30.05.23 fütterte Hugo eine schwarze Krähe, die auch schon Tage vorher anwesend war.

Hugine letztes Foto habe ich am 16.05.23 gemacht, sie aber auch seit dem Tag nicht wieder gesehen !!!!!!

Die schwarze Krähe ist Hugos Nachwuchs und hat die Musterung wie Hugine.

Bis zum 23.06.23 nur Hugo und den Jungen gesehen, konnte ja sein wie 2022 das Hugine später mit den restl. Nachwuchs zum Elbufer kommt.

Hugo begrüßte mich wie immer, fütterte seinen Jungen, versteckte die Leckerlis, verjagte Eindringlinge, sprang um mich herum und flog in Richtung Nest. Leider habe ich das Nest nie gesehen.

Das letzte Foto von Hugo habe ich am 23.06.23 gemacht und das ist auch das letzte Mal das ich Hugo gesehen habe.

Auch die Suche und Rufen im Hugoland, oberhalb der Pillnitzer Landstraße und auch vom Fernsehturm aus, half nichts, weder war etwas zu sehen oder zu hören.

Das Revier Hugoland hat noch keinen neuen Besitzer, beide Nachbarn schwirren ab und zu durch das Gebiet. Ich besuche es trotzdem immer noch 1- 2x die Woche und hoffe, hoffe und hoffe.

Die Anfragen bei Rabenspezialisten, NABU Mitgliedern und Facebook hat auch nichts Neues gebracht. Daumen drücken und gute Ratschläge machen trotzdem Mut.

Es ist erschreckend wie hilflos man ist.

Das Schlimmste ist die Ungewissheit was passiert ist. Möglichkeiten gibt es ja sehr viele.

Ist ein Sturm der Schuldige, war ein Eindringling der Bösewicht, hat der Mensch geschossen und benötigt Rabenbrustfilet im Speckmantel, wurde er, sie oder alle verjagt oder vielleicht der Bussard oder Milan. Keiner weiß es und wird wahrscheinlich auch ein Geheimnis bleiben.

Für mich ist die Ungewissheit unerträglich, ich kann schwer damit umgehen und hoffe trotzdem das es ein Wiedersehen gibt.

Der Eine oder Andere wird sich fragen: Na, solche Schönheiten sind die Krähen und Raben nun wirklich nicht, singen können sie auch nicht, wie kann man in solche Vögel vernarrt sein.

Aber in Wahrheit, wer sie näher kennen gelernt hat oder kennenlernen durfte, der weiß sie zu schätzen. Sie sind nicht nur neugierig, sondern auch schlau, fürsorglich der Familie gegenüber und auch treu.

So haben wir Hugo und Hugine kennen gelernt und bedauern den abrupten Abschied, denn sie sind für uns wie Familienmitglieder. Die Situation ist schwer zu akzeptieren und zu verkraften.

Sollten wir doch Hugo und Hugine nicht wiedersehen dürfen, wir würden es sehr bedauern und möchten Beiden für die Erfahrung, die wir sammeln konnten und für die schöne Zeit die wir mit ihnen verbringen konnten und durften, von Herzen danken.

Es ist unglaublich wie wilde Tiere, die nicht von Menschenhand aufgezogen wurden, Vertrauen aufbauen und in Freundschaft mit dem Menschen leben können. Man sollte es wirklich selbst miterlebt haben und die Sichtweise dem Tier gegenüber ändert sich. Das Tier sollte trotzdem Tier bleiben, auch wenn wir alles vermenschlichen wollen.

Danke für die wunderbare Zeit die wir miteinander verbringen durften!