Das Jahr 2015 brachte für uns ungewöhnliche Begegnungen mit Hugo und seiner Familie. In den ersten drei Monaten kam er uns immer näher bei der Futtersuche, untersuchte auch unsere Sachen und wenn er etwas gefunden hat, bearbeitete er die Tüten solange bis alles heraus gefallen ist. Meistens füllte er seinen Kropf mit den Leckerbissen, versteckte sie entweder im Gras, unter Laub, im Sand oder unter Steinen und verdeckte alles mit Laub, Papier oder auch kleinen Holzstücken. Oftmals flog er auch in einen großen Baum der an der Elbe stand. Dort entdeckten wir zufällig ein Krähennest mit Hugine und drei Jungen. Sie lagen im Nest, wurden gefüttert und sprangen des Öfteren auch schon mal auf einen Ast. Herrlich zu beobachten. Hugine kam jetzt auch oft zum Futter sammeln in unsere Nähe, badete und putzte sich mit Hugo am Elbstrand.

Eines Tages verlegten sie ihren Aufenthaltsmittelpunkt an die Elbe. Die Jungvögel machten den Eltern alles nach, ob es Futtersuche war, das Verstecken von Leckerlis, das Baden und Putzen, das Fliegen zum Baum oder über die Elbe schweben, alles wurde imitiert und dabei wurde viel gelernt. Hugo präsentierte seine ganze Familie öfters in einen Umkreis bis zu 5 m um uns herum. Er ließ auch seine 3 Jungs in unsere Obhut allein zurück und flog mit Hugine ans andere Elbufer.

Sobald fremde Menschen dazu kommen, ruft ein Vogel und Alle fliegen, fast geräuschlos, zu ihren Baum zurück. An einen sehr warmen Tag flog uns Hugo wieder hinterher und landete neben uns im Gras. Als wir mit ihm sprachen und uns verabschiedeten, plusterte er sich wieder auf, legte seinen Kopf in die Schräge und hielt seine Flügel soweit auseinander, als wollte er sagen „Ich hab` Euch gern“. Wir interpretieren es als "Großen Vertrauensbeweis". Vielleicht ist es auch ein Balzverhalten ?

Jedenfalls empfingen sie uns öfters gemeinsam auf der Elbwiese und verabschiedeten uns auch dort, immer zu wissen, dass es kleine Leckerlis gibt. Es kam soweit, dass uns vorbei gehende Passanten fragten, ob die Krähe zu uns gehört. Herrlich ! Natürlich klärten wir sie mit unserer Geschichte auf.